📖 Text
Der Regen prasselte gegen das Fenster, und Mia starrte auf das leere Blatt vor sich. Sie sollte einen Brief an ihr zukünftiges Ich schreiben – eine Aufgabe im Deutschunterricht. „Wie soll ich wissen, wer ich in zehn Jahren bin?“, murmelte sie.
Ihre Hand zitterte ein wenig, als sie den Stift ansetzte. „Liebe Mia,“ schrieb sie, „ich hoffe, du hast gelernt, dich nicht mehr ständig zu vergleichen. Du wolltest immer alles perfekt machen – aber vielleicht reicht echt schon ‚gut genug‘.“
Sie legte den Stift beiseite. Der Regen klang lauter, als hätte er etwas zu sagen. In ihrem Kopf tauchten Gesichter auf: ihre Eltern, Lehrer, Freundinnen – alle mit Erwartungen.
„Ich hoffe, du hast dich entschieden, was dich glücklich macht, nicht, was andere stolz macht.“
Sie las den Satz noch einmal, langsam. Zum ersten Mal fühlte er sich wahr an. Dann faltete sie das Blatt, schrieb „Nicht öffnen vor 2035“ darauf und lächelte leise. Draußen hatte der Regen aufgehört.
💡 Tipp zur Arbeit am Text
Markiere Signalstellen (Problem → Einsicht → Entscheidung). Achte auf Symbolik (Regen), innere Rede und Tonwechsel.
🧠 Verständnisfragen (Basis)
🔍 Vertiefende Analyse
✏️ Kreative Aufgabe
Wähle eine Option (8–12 Sätze):
- Schreibe deinen eigenen Brief an dein zukünftiges Ich.
- Formuliere eine Antwort aus der Zukunft (dein älteres Ich schreibt zurück).
- Perspektive Regen: Beschreibe die Szene als Beobachter.
🔐 Lehrkraft: Lösungshinweise öffnen (Passwort)
Hinweis: Standardpasswort praxis (kann in script.js geändert werden).