Satzglieder – Übersicht für Kinder

Alle wichtigen Satzglieder mit Fragewörtern, Merkregeln & Beispielen von Andrea Berghaus

Ein deutscher Satz besteht aus verschiedenen Satzgliedern. Jedes Satzglied hat eine Aufgabe. Du kannst Satzglieder mit der Frageprobe (Wer? Was? Wem? …) und der Verschiebeprobe (Satzteile nach vorn stellen) erkennen.

Subjekt Prädikat Akkusativobjekt Dativobjekt Genitivobjekt Präpositionalobjekt Prädikativ Adverbial: Zeit Adverbial: Ort Adverbial: Art & Weise Adverbial: Grund Adverbial: Ziel Adverbial: Bedingung Adverbial: Einräumung Adverbial: Mittel/Womit

Die wichtigsten Proben

  • Frageprobe: Wer/Was? Wen/Was? Wem? Wessen? Worauf? Woran? Wann? Wo? Wie? Warum? Wozu?
  • Verschiebeprobe: Ein ganzes Satzglied kannst du nach vorn ziehen. Bleibt es sinnvoll, hast du ein Satzglied gefunden.
  • Ersatzprobe: Ersetze Wortgruppen durch Pronomen (ihn, ihr, es, daran, darauf…). Bleibt der Satz richtig, war es ein Satzglied.

Subjekt (Wer/Was?)

Das Subjekt steht im Nominativ und passt in Person/Zahl zum finiten Verb.

  • Frage: Wer/Was?
  • Oft eine Nominalgruppe: Die flinke Katze, viele Kinder, sie

Beispiel: Der Hund schläft.

Beispiel: Viele Schüler lernen.

Prädikat (Was tut/ist?)

Der finite Verbteil (konjugiertes Verb). Bei Verbgruppen ist das Finitum Teil des Prädikats: hat gespielt, wird lesen.

  • Frage: Was tut/ist …?
  • Trägt Person/Tempus/Modus, z. B. kommt, war, würde gehen.

Beispiel: Die Katze läuft schnell.

Beispiel: Der Maler hat begonnen.

Akkusativobjekt (Wen/Was?)

Ergänzung im Akkusativ. Antwortet auf Wen/Was?

  • Artikelformen: den, die, das
  • Pronomen: mich, dich, ihn, sie, es

Beispiel: Er baut einen Turm.

Beispiel: Sie liest den Text.

Dativobjekt (Wem?)

Ergänzung im Dativ. Antwortet auf Wem?

  • Artikelformen: dem, der, den (Plural)
  • Typische Verben: helfen, danken, gratulieren

Beispiel: Er hilft dem Lehrer.

Beispiel: Wir geben der Freundin das Buch.

Genitivobjekt (Wessen?)

Seltener. Einige Verben verlangen den Genitiv.

  • Frage: Wessen?
  • Verben: gedenken, bedürfen, sich schämen

Beispiel: Wir gedenken des Ereignisses.

Beispiel: Er bedarf der Hilfe.

Präpositionalobjekt (Woran? Worauf? …)

Ergänzung mit fester Präposition, vom Verb verlangt.

  • Frage mit Präposition: Woran?, Worauf?, Womit?
  • Beispiele: denken an, warten auf, rechnen mit

Beispiel: Sie wartet auf den Bus.

Beispiel: Er denkt an die Klassenfahrt.

Prädikativ (Gleichsetzung/Eigenschaft)

Ergänzung bei sein/werden/bleiben/heißen … (Subjektsprädikativ) oder bei Verben wie nennen/finden (Objektprädikativ).

  • Beschreibt Subjekt/Objekt: ist müde, wird Arzt, wir nennen ihn den Chef

Beispiel: Die Suppe ist heiß.

Beispiel: Wir nennen ihn den Chef.

Adverbialbestimmung der Zeit (Wann? Wie lange? Wie oft?)

Antwortet auf Zeitfragen.

Beispiel: Wir treffen uns am Montag.

Beispiel: Der Bus kommt um 7 Uhr.

Adverbialbestimmung des Ortes (Wo? Wohin? Woher?)

Antwortet auf Ortsfragen.

Beispiel: Die Kinder spielen auf dem Hof.

Beispiel: Wir sitzen vorne links.

Adverbialbestimmung der Art & Weise (Wie?)

Beschreibt die Art und Weise.

Beispiel: Sie arbeitet mit großer Ruhe.

Beispiel: Er spricht deutlich.

Adverbialbestimmung des Grundes (Warum?)

Begründet ein Geschehen.

Beispiel: Das Spiel fällt wegen des Regens aus.

Beispiel: Sie bleibt zu Hause aufgrund der Erkältung.

Adverbialbestimmung des Ziels/Zwecks (Wozu?)

Nennt Absicht/Zweck.

Beispiel: Er übt täglich um besser zu werden.

Beispiel: Wir sparen für den Ausflug.

Adverbialbestimmung der Bedingung (Unter welcher Bedingung?)

Gibt eine Bedingung an.

Beispiel: Wir grillen bei gutem Wetter.

Beispiel: Du darfst raus wenn du fertig bist.

Adverbialbestimmung der Einräumung (Trotz …?)

Gesteht etwas ein, das eigentlich hinderlich ist.

Beispiel: Sie laufen weiter trotz der Müdigkeit.

Beispiel: Obwohl es regnet, gehen wir.

Adverbialbestimmung des Mittels/Womit (Womit?)

Zeigt an, womit etwas geschieht (oft modal).

Beispiel: Er misst die Länge mit dem Lineal.

Beispiel: Sie schreibt mit dem Füller.

Achtung: Attribut ist kein Satzglied

Attribute stehen im Satzglied und beschreiben ein Nomen genauer (z. B. die alte Eiche). Sie sind keine eigenen Satzglieder.

Fragewörter auf einen Blick

Subjekt
Wer? Was?
Prädikat
Was tut/ist …?
Akkusativobjekt
Wen? Was?
Dativobjekt
Wem?
Genitivobjekt
Wessen?
Präpositionalobjekt
Woran? Worauf? Womit? Wofür? … (mit Präposition)
Prädikativ
Was ist/bleibt/wird …? Wie finden/nenennen wir ihn/sie/es?
Adverbialbestimmungen
Wann? Wo? Wie? Warum? Wozu? Unter welcher Bedingung? Trotz was? Womit?