Metrum-Trainer – Wundersam-Wirkend

1. Was ist ein Metrum?

Das Metrum (Versmaß) beschreibt den Rhythmus in einem Gedicht – also den Wechsel von betonten und unbetonten Silben. So wie beim Herzschlag oder beim Trommeln entsteht ein Muster.

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Das Metrum sagt dir, wie ein Gedicht klingt – nicht, was es bedeutet.

Die vier Grundmetren

Metrum	Schema	Merkwort	Beispielwort
Jambus	◡ — (unbetont – betont)	ver-STAND	ver-STEHEN, ge-DICHT
Trochäus	— ◡ (betont – unbetont)	SON-ne	FRÜH-ling, BLU-me
Anapäst	◡ ◡ — (unbetont – unbetont – betont)	in den WALD	über-LAND, in der STADT
Daktylus	— ◡ ◡ (betont – unbetont – unbetont)	KÖ-ni-gin	ZAU-be-rer, FRÖH-li-che

Schritte zum Bestimmen des Metrums

Silben markieren: Zerteile den Vers in Silben.
Betonung hören: Lies den Vers laut und übertrieben.
Muster suchen: Wiederholt sich ein Rhythmus?
Versmaß benennen: Jambus, Trochäus, Daktylus oder Anapäst?

Whiteboard-Tipp:
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(Ideal für Smartboard / Beamer.)

2. Übungen zum Metrum

Bestimme für die folgenden Verse und Gedichte das Metrum. Nutze bei Bedarf die Hilfestellung, bevor du die Lösung anschaust.

Aufgabe 1 (Vers)

„Im Garten blüht die Rose rot.“

Unterstreiche beim laut Lesen die betonten Silben:
im GAR / ten BLÜHT / die RO / se ROT
Beginnt der Vers eher leise oder mit einem starken Schlag?

Lehrerlösung:
Silben: Im / GAR / ten / BLÜHT / die / RO / se / ROT
Hörprobe: im GAR ten BLÜHT die RO se ROT
Muster: ◡ — | ◡ — | ◡ — | ◡ —
Metrum: Jambus (unbetont – betont)

Aufgabe 2 (Vers)

„Helle Sonne lacht vom Himmel.“

Sprich den Vers langsam:
HEL-le SON-ne lacht vom HIM-mel. Spürst du, dass der Vers mit einer betonten Silbe startet?

Lehrerlösung:
Silben (vereinfachend): HEL / le / SON / ne / LACHT / vom / HIM / mel
Der Vers startet betont: „HEL-le SON-ne…“
Dominantes Muster: — ◡ (Trochäus)
Metrum: Trochäus

Gedicht 1: „Abendstimmung“

Die Sonne sinkt, der Tag wird still, ein goldner Glanz liegt auf dem Feld. Der Wind weht leise, wie er will, und sanft verwandelt sich die Welt.

Aufgabe:
a) Lies jede Zeile laut und klopfe den Rhythmus mit der Hand.
b) Bestimme das Grundmetrum des Gedichts (Jambus, Trochäus, Daktylus, Anapäst).
c) Notiere, ob das Metrum regelmäßig bleibt oder leicht variiert.

Lies z.B. die erste Zeile:
„Die SON-ne SINKT, der TAG wird STILL“ Unterstreiche die betonten Silben und schau, ob sie eher auf der zweiten Silbe eines Wortes liegen (→ Jambus) oder am Anfang (→ Trochäus).

Lehrerlösung zu „Abendstimmung“:
1. Zeile: Die SON-ne SINKT, der TAG wird STILL → wirkt überwiegend jambisch, da viele zweisilbige Einheiten mit unbetont – betont gebaut sind (die SON / ne SINKT / der TAG / wird STILL – kleine Schwankungen sind normal).

2. Zeile: ein GOLD-ner GLANZ liegt AUF dem FELD
→ ebenfalls überwiegend Jambus, einige Hebungsballungen sind zugelassen.

3. Zeile: Der WIND weht LEI-se, WIE er WILL
4. Zeile: und SANFT ver-WAN-delt SICH die WELT

Didaktische Vereinfachung: Das Grundmetrum kann als Jambus benannt werden. Wichtig ist, dass die Schüler den weichen, fließenden Rhythmus spüren.

Gedicht 2: „Herbstweg“

Blätter tanzen still im Winde, leise raschelt schon das Laub. Nebel streicht ums Gartentor, kühl und klar ist jetzt die Luft.

Aufgabe:
a) Markiere in jeder Zeile die betonten Silben.
b) Ordne das Gedicht einem Grundmetrum zu.
c) Welche Stimmung passt zum Rhythmus? (ruhig, hüpfend, schwer, leicht?)

Teste die erste Zeile:
„BLÄT-ter TAN-zen STILL im WIN-de“ Versuche den Takt „stark – schwach“ (Trochäus) zu sprechen:
BLÄT-ter TAN-zen STILL im WIN-de.

Lehrerlösung zu „Herbstweg“:
1. Zeile: BLÄT-ter TAN-zen STILL im WIN-de → klar betonte Anfangssilben → Trochäus (— ◡).

2. Zeile: LEI-se RASCH-elt SCHON das LAUB
3. Zeile: NE-bel STREICHt ums GAR-ten-TOR
4. Zeile: KÜHL und KLAR ist JETZT die LUFT

Grundmetrum: Trochäus.
Stimmung: ruhig, leicht vorwärts schreitend – passt gut zur Herbstspaziergang-Szene.

Gedicht 3: „Kleine Welle“

Über den Steg in das funkelnde Wasser springt eine Welle und plätschert im Takt. Leise und schneller, dann wieder viel blasser, tanzt sie im Rhythmus, bis Abend sie packt.

Aufgabe:
a) Lies das Gedicht mehrmals laut und klatsche im Takt.
b) Achte auf Stellen mit „Dreierschwung“ (betont – unbetont – unbetont).
c) Welches Metrum dominiert (Daktylus oder Anapäst)? Begründe kurz.

Probiere, die erste Zeile daktylisch zu sprechen:
„Ü-ber den STEG in das FUN-keln-de WASS-er“ Betone jeweils die erste Silbe von Dreiergruppen:
Ü-ber den STEG | in das FUN-keln-de | WASS-er

Lehrerlösung zu „Kleine Welle“:
Viele Wortgruppen lassen sich gut als Daktylen sprechen (— ◡ ◡):
„Ü-ber den STEG“ – „in das FUN-keln-de“ – „WASS-er“

Auch in den folgenden Zeilen tauchen dreisilbige Schwingungen auf:
„LEI-se und SCHNEL-ler, dann WIE-der viel BLAS-ser“ usw.

Grundmetrum: Daktylus mit kleineren Abweichungen.
Didaktischer Fokus: „Wellenbewegung“ des Dreiertakts spürbar machen.

Lehrer-Hinweis: Im Lehrer-Modus werden alle Lösungen automatisch eingeblendet. Die Hilfestellungen bleiben trotzdem getrennt anklickbar, damit du sie gezielt einsetzen kannst.

4. Audio & Klopf-Trainer

Hier können die Kinder den Rhythmus klopfen und sehen, wie der Klang im Mikrofon ankommt. Das ist keine „perfekte Metrum-Maschine“, aber eine gute Rhythmus-Erfahrung.

Mikrofon-Visualisierung

Klatsche oder sprich Silben ins Mikrofon. Die grüne Leiste zeigt dir, wie stark das Signal ankommt.

Status: inaktiv

Klopf-Trainer (ohne Mikrofon)

Klicke im Takt auf den Button oder drücke die Leertaste. So entsteht eine kleine Rhythmusspur.

Noch keine Klopf-Daten. Starte mit einem Klick oder der Leertaste.

Lehrerhinweis: Nach einigen Klopfbewegungen zeigt die Ausgabe, ob eher 2er- oder 3er-Rhythmus dominiert.

Metrum-Trainer – Gedichtanalyse